Fahndungskonzept

Fahndungskonzept K-106 Logo

Was ist K-106?

Im August 1986 wurde auf der 106. Tagung der Arbeitsgemeinschaft Kripo ein Programm beschlossen, das zum Schutz von durch die RAF (Rote Armee Fraktion) bedrohten Personen etabliert wurde. Hieraus entstand auch der Name für dieses Konzept: K-106

Als Fahndungskonzept geplant, ging es mit Schwerpunkt darum, im Umfeld der zu schützenden Personen durch Polizeikräfte, verstärkt Überwachungs- und Aufklärungsmaßnahmen durchzuführen. Man hatte es realisiert, dass jeglicher gezielter Tat gegen Personen eine Phase der Observation und Organisation vorausgehen muss und Tatvorbereitungen im Umfeld mitunter erkennbar sind. Nach Anhaltspunkten für Observationen, wie auch den erwähnten Tatvorbereitungen sollten die eingesetzten Beamten fahnden. Ebenso wurden Anwohner und Mitarbeiter im Umfeld nach besonderen Vorkommnissen befragt. Diese gewonnenen Informationen, so das Ziel, sollten Anhaltspunkte liefern die auf eine Tat gegen Personen in diesem Konzept schließen lassen um diese dann zu erschweren, zu verhindern oder nach Möglichkeit die Täter zu fassen.

Ernüchterung

20.09.1988


Der Anschlag auf Staatssekretär Hans Tietmeyer, der trotz dieses Konzeptes durchgeführt werden konnte, allerdings glücklicherweise nicht zum Erfolg führte, stellte das Konzept bereits in Frage.

30.11.1989


„Das Konzept 106 hat total versagt", urteilt BKA-Abteilungspräsident Steinke nach dem erfolgreichen Attentat auf den Vorstandssprecher der Deutschen Bank Alfred Herrhausen. Quasi unter den Augen der dort agierenden Beamten wurde der Sprengstoffanschlag vorbereitet und durchgeführt.

01.04.1991


Auch bei dem Anschlag auf Dr. Rohwedder der in seinem Haus in Düsseldorf erschossen wurde, gab es keine Anhaltspunkte durch dieses Konzept

Speziell die ersten beiden Fälle haben das Gesamtkonzept schwer beschädigt und dessen Glaubwürdigkeit in Frage gestellt. Dass es auch im dritten genannten Fall keine Erkenntnisse gab, trug nicht zur Verbesserung dieser Sicht bei.

Erklärungsversuche

Warum scheiterte damals das eigentlich gute und sinnvolle Konzept in diesen Fällen? Zu wenig Zeit für zu wenig Beamte, so lässt es sich am besten beschreiben, wie sich die Situation für die Beamten darstellte. Eigentlich sollte für jede schutzbedürftige Person ein Aufklärungsteam von 10 Beamten zur Verfügung stehen, was bedeutete dass etwa 3 bis 4 Trupps mit je 2 Mann einsatzfähig sein sollten.

Das war mit den zur Verfügung stehenden Beamten kaum zu realisieren, so dass die Realität eher so aussah, dass ein Trupp für mehrere Schutzpersonen im Einsatz war und dann von Objekt zu Objekt hastete um diese alle anzufahren. Keine Zeit für Aufklärung in der Tiefe.

Doch das war nicht der einzige Grund. Vorfällen wurde nicht deren Bedeutung beigemessen die diesen gebührte, die Zeit war nicht ausreichend um im Ansatz gewonnene Informationen weiter zu verfolgen, Auswertung und Nacharbeit war nicht wie im heutigen Maß ausgeprägt und das Personal trat nicht so auf, wie man es heute vorziehen würde.

K-106 heute

Das Konzept wurde nicht aufgegeben, sondern durch andere Maßnahmen in ähnlicher Form ersetzt. So findet man auch heute noch in behördlichen und privaten Schutzkonzepten das, was man als Aufklärung bezeichnet.

Für den privatwirtschaftlichen Einsatz war und ist das Konzept 106 jedoch nicht geeignet. Es gab zu damaliger Zeit zu viele Schnittstellen mit behördlichen Kompetenzen, die im privaten Einsatz nicht zur Verfügung stehen. Ansatzweise können einzelne Komponenten vielleicht übernommen werden, zu wenig jedoch um dieses Konzept zu propagieren.

K-106 ist im privaten Personenschutz nicht anwendbar und überholt. Die grundsätzliche Idee hinter dem Konzept hat jedoch auch heute noch Bestand, allerdings unter anderen Grundvoraussetzungen. Selbst im Zeitalter der Informationsgewinnung über das Internet kommt ein potentieller Täter an der Ausspähung vor Ort nicht vorbei. Dies liefert Ansatzpunkte für eine Aufklärung.

Moderne Aufklärung wie sie durch das VIDAG©-Konzept umgesetzt wird.

VIDAG©

Informationsgewinnung und Auswertung auf höchstem Niveau.

Das VIDAG-Konzept, berücksichtigt die Grundidee die auch hinter dem Konzept 106 stand, allerdings abgestimmt auf die heutige Zeit mit den Erkenntnissen von heute und den technischen Möglichkeiten die inzwischen zur Verfügung stehen. Vor allem aber zugeschnitten auf den privatwirtschaftlichen Bereich.

  • Nutzung aller zur Verfügung stehenden Quellen für AK-Ergebnisse
  • Verdeckte, konspirative Arbeitsweise
  • Verfügbarkeit der Aufklärungsergebnisse
  • Hoher Ausbildungsstand des Personals
  • Niedrige Meldeschwelle bei Ereignissen
  • Datensystem zur Archivierung
  • Auswertung der gewonnenen Ergebnisse
  • Intensive Nacharbeit von Vorfällen

Wir kennen auch das, was man nicht sieht

Personenschutz durch Aufklärung

Konzepterstellung, Schulungen / Weiterbildungen
Analysen & Gutachten, Beratung zur Umsetzung

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